Klimakrise setzt sich fort
Aufgrund der vielen aktuellen Krisen ist der Klimawandel etwas in den Hintergrund getreten, dabei erreichen die Temperaturen immer neue Rekorde und die klimabedingten Katastrophen häufen sich. Im letzten Jahr gab es erheblich mehr und heftigeren Regen. Ursache ist eine deutliche Erwärmung der Meere. Anfang 2024 waren Teile von Niedersachsen wochenlang überflutet, auch in der Region Oldenburg. Weitere Hochwasserkatastrophen gab es im Juni in Süddeutschland und im Herbst in Spanien mit hohen Schäden und vielen Opfern.
Die Temperaturen in Deutschland steigen doppelt so schnell wie global. Gegenüber der vorindustriellen Zeit lag die mittlere Temperatur in Deutschland im Jahr 2024 mit 10,9 Grad um 3,3 Grad höher, während sie global um 1,6 Grad gestiegen ist. In Wilhelmshaven betrug die mittlere Temperatur im letzten Jahr 11,5 Grad.
Da wir weiterhin Treibhausgase wie CO2 ausstoßen, werden die Temperaturen weiter steigen. Voraussichtlich werden wir sogar den im Pariser Klimaschutzabkommen festgelegten Grenzwert von 2 Grad Erhöhung global erheblich überschreiten. Für Deutschland bedeutet das nochmals deutlich höhere Temperaturen. Die Natur kann sich an den rasanten Klimawandel nicht schnell genug anpassen, wir sehen das z.B. an absterbenden Wäldern.
Durch das rasante Fortschreiten des Klimawandels laufen wir zudem Gefahr, unumkehrbare Ereignisse im Erdklimasystem auszulösen. Eines dieser Ereignisse betrifft den Golfstrom, der wesentlich zum milden Klima in Europa beiträgt. Durch das Schmelzen des Grönlandeises und dem damit verbundenen Süßwassereintrag im Nordatlantik ist der Golfstrom bereits jetzt auf ca. 80 % abgeschwächt. Neuere Studien zeigen, dass er noch in diesem Jahrhundert zum Stillstand kommen könnte. Das würde das Klima nicht nur bei uns in Europa drastisch verändern, sondern hätte auf der gesamten Erde Einfluss und könnte weitere unumkehrbare Ereignisse auslösen, z.B. den Zusammenbruch des Amazonas-Regenwaldes. Deswegen hätten wir die globale Klimaerwärmung auf 1,5 Grad begrenzen müssen, was aber nicht mehr gelingen wird. Umso dringender müssen wir die weitere Erwärmung verlangsamen und möglichst schnell den Ausstoß der Treibhausgase reduzieren.
Wir wissen seit mehr als 30 Jahren, wie wir Treibhausgasemissionen reduzieren. Neben dem Einsparen von Energie müssen wir die Energiewende voranbringen. In den letzten zwei Jahren ist der Ausbau der Photovoltaik stark vorangeschritten und die Genehmigungszahlen für neue Windparks sind deutlich gestiegen. Der Ausbau der Übertragungsnetze ist endlich in Gang gekommen. In den norddeutschen Bundesländern wird künftig ein Drittel des Energiebedarfs Deutschlands erzeugt. Das unterstreicht die Bedeutung von Wilhelmshaven und Friesland als zukünftige Drehscheibe für erneuerbare Energien.
In unserer Küstenregion werden Offshore-Windparks ihren Strom anlanden, aus dem mit Hilfe von Elektrolyseanlagen Wasserstoff hergestellt werden kann. Dieser wird sowohl in der Industrie als auch zur Überbrückung von Dunkelflauten benötigt. Entsprechende Anlagen sind in unserer Region bereits geplant. Aufgrund der Energiewende sind wir damit auf einem guten Weg, auch wenn noch Fragen offen sind. Was hier noch fehlt sind große Batteriespeicher, die Energie aus Photovoltaik oder Überschussstrom aus Windparks kurzzeitig zwischenspeichern und verzögert wieder ins Netz einspeisen.
In der Verkehrs- und Wärmewende hinken wir allerdings noch hinterher. Bei der Umstellung auf Wärmepumpen stehen wir in Europa an zweitletzter Position, nur Großbritannien installiert weniger. Und auch beim Verkehr sind andere Länder bereits weiter und stellen vermehrt auf Elektrofahrzeuge um.
Der rasant fortschreitende Klimawandel erfordert von uns allen viele Änderungen und Anpassungen. Wenn wir diese Herausforderungen annehmen und mitgehen, können wir unseren Beitrag leisten, den Klimawandel und seine dramatischen Folgen noch zu begrenzen. Uns bleibt allerdings nicht mehr viel Zeit!
Wasserstoff
Unsere Region bietet beste Voraussetzungen für die Weiterentwicklung von nachhaltiger Wasserstofftechnologie! Wasserstoff sollte allerdings nur dort eingesetzt werden, wo direkte Stromanwendungen
nicht möglich sind.
Biomassekraftwerk in Wilhelmshaven
Die Umrüstung des Kohlekraftwerks von Onyx in Wilhelmshaven zu einem Biomasekraftwerk macht sowohl aus
klimapolitischer als auch aus energietechnischer Sicht keinen Sinn. Das Biomassekraftwerk würde zu erheblichen zusätzlichen CO2-Emissionen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten führen. Im Gegenteil, der Klimawandel würde im wahrsten Sinne des Wortes zusätzlich befeuert.
Wattenmeer
Das Weltnaturerbe Wattenmeer gehört zu den weltweit wichtigsten Naturräumen. Aber auch Menschen leben und arbeiten in dieser Region. Beide, Mensch und Natur, müssen sich an die Folgen dies Klimawandels anpassen.
Die Scientists4Future sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich - inspiriert von der weltweiten Fridays For Future Bewegung - als Unterstützerinnen und Unterstützer zusammengeschlossen haben.
Wir in der Regionalgruppe Wilhelmshaven - Friesland sind allesamt motiviert von dem Gedanken, etwas tun zu wollen - für den Erhalt unserer Stadt, unserer Region, unseres Landes, unseres Kontinents, unseres Planeten - eben unserer Lebenswelt.
Unsere Region bietet dazu viele Ansätze: Land und Wasserwirtschaft, Maritimes, Naturschutz, Tourismus und ein bundesweit positives Image für erneuerbare Energien. Das macht optimistisch.
Können wir schon jetzt den Klimawandel im Nordwesten Deutschlands spüren? Wie hat sich unsere Region in den letzten Jahrzehnten aufgrund des Klimas verändert, und wer erlebt den Klimawandel jetzt schon mit den eigenen Augen?
Wir sammeln Videobeiträge und führen Interviews mit Menschen in der Region, die Veränderungen beobachten konnten, und stellen sie anlässlich der Weltwechsel Aktionswochen im November 2020 hier und auf unserer Instagram-Seite zusammen.
Derzeit liegen uns acht Beiträge vor, weitere Videos sind in Bearbeitung. Wir bedanken uns bei allen Mitwirkenden, insbesondere auch beim Sender oldenburg eins, der sechs der Interviews beigesteuert hat.
Wassermangel auf dem Friedhof
Quelle: privat
Forschung für Korallen
Quelle: oeins
Anstieg des Meeresspiegels
Quelle: oeins
Verluste der Vogelwelt
Quelle: oeins
Chancen der Windkraft
Quelle: oeins
Erwärmung der Nordsee
Quelle: oeins
austrocknende Lebensräume
Quelle: oeins
Moor im Klimawandel
Quelle: privat
Quelle: oeins
Küstenschutz
Der Klimawandel wird vermutlich zu stärkeren und länger anhaltenden Stürmen führen. Ein beschleunigter Meeresspiegelanstieg wird erhebliche Auswirkungen auf unsere Küste haben.
LNG
Wir unterstützen die Klima-Allianz-NordSeeküste (KANS).
Wasserwirtschaft
Die Wasserwirtschaft in unserer Region wird auf vielfältige Weise vom Klimawandel betroffen sein. Ein steigender Meeresspiegel kann sich beispielsweise auf den Grundwasserleiter sowie auf die Entwässerung auswirken.
Landwirtschaft
Die Landwirtschaft muss fair werden - für die Umwelt und die Landwirte.
Ernährung
Regional - Saisonal - Pflanzlich
So können wir den CO2-Abdruck unserer Ernährung reduzieren.
Tourismus
Flugreisen sind schlecht fürs Klima. Lokaler, ökologischer Tourismus ist eine gute Alternative.
Fahrradnetz
Um vom Auto auf Rad umzusteigen müssen sichere Radwege her. Der Ausbau muss beschleunigt werden.